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Die im Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) umgesetzte EU-Richtlinie macht eine Umstrukturierung zur dezentrale Energieversorgung möglich.

Der Schlüssel für Dezentralisierung und Dekarbonisierung heißt Energiegemeinschaften. BürgerInnen können sich zu Energiegemeinschaften zusammenschließen und erstmals erneuerbare Energie, sowohl Strom als auch Wärme, über Grundstücksgrenzen hinweg gemeinschaftlich produzieren, speichern, verkaufen und verbrauchen. Einzelne kann Teil der Energiewende werden, diese aktiv mitgestalten und die regionale Wertschöpfung stärken.

Schritt für Schritt zur Energiegemeinschaft (EG):

  1. Erste Überlegungen bezüglich möglicher TeilnehmerInnen und der Balance zwischen Energieerzeugung und -verbrauch
  2. Konzepterstellung mit Art der Energiegemeinschaft und Festlegung der Organisationsform
  3. Formale Gründung (Genossenschaft, Verein, …)
  4. Registrierung der EG als Marktteilnehmer am Elektrizitätsmarkt
  5. Vereinbarungen zwischen EG und Netzbetreiber mit Teilnehmer- und Anteilszuordnung
  6. Zusatzvereinbarung zum bestehenden Netzzugangsvertrag
  7. Registrierung der EG im EDA-Anwenderportal

Die KEM-Gemeinden sehen sich hinsichtlich künftiger Energiegemeinschaften als Multiplikatoren und Informationsplattform, als Betreiber beziehungsweise Dienstleister und Initiatoren durch EG-Teilnehmer sowie -Gründer.

In der KEM-Gemeinde Bach wurde die regionale EEG-Lechtal eGen als Genossenschaft eingerichtet. In der bereits gegründeten Steuerungsgruppe befinden sich KEM-Gastronomie- und Hotelbetriebe sowie Private mit und ohne Photovoltaikanlagen. Unter den Gründungsmitgliedern (Steuerungsgruppe) befinden sich bereits der Bürgermeister und ein Gemeindevorstandsmitglied der Gemeinde Bach als Privatpersonen, welche dadurch bereits erste Erfahrungen rund um die Thematik der EEGs sammeln. In weiterer Folge wird die Eingliederung des kommunalen Trinkwasserkraftwerkes angestrebt. Die Gemeinde könnte den durch das Trinkwasser erzeugten Strom zu bewusstseinsbildenden Maßnahmen in die EEG einbringen, durch Aktionen umweltbewusste Betriebe und Lebensstile fördern und die volatile Sonnenenergie ausgleichen.

Für alle Beteiligten der EEG-Lechtal steht der Aspekt der Nachhaltigkeit und des grünen Gedankens im Vordergrund. Aufgrund dessen befinden sich, trotz der aktuellen Einspeisevergütung/-tarife, auch Private und Betriebe mit eigenen Photovoltaikanlagen als Energie-Einspeiser unter den EEG-Mitgliedern. Dadurch können diese aus erster Hand und mit Unterstützung des KEM-Managers Florian Strigl der KEM Naturparkregion Lechtal-Reutte, welche 2021 ins Leben gerufen wurde, dem Gemeinderat über die EEG berichten. Zusätzlich sei erwähnt, dass bereits enger Austausch zwischen den zuständigen regionalen und überregionalen PartnerInnen und der EEG-Steuerungsgruppe stattgefunden hat und weiterhin besteht. Dazu zählen die VertreterInnen der Energie Tirol, dem Elektrizitätswerke Reutte und dem KEM-Management. Deshalb kann schon jetzt auf ein tatkräftiges Netzwerk an ExpertInnen zurückgegriffen werden.

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Die EEG-Lechtal will als eine der ersten regionalen EEGs Österreichs durch Eingliederung eines kommunalen Trinkwasserkraftwerkes mit einer Jahresstromerzeugung von über 200 Haushalten die Vorreiterrolle mit großem Innovationscharakter einnehmen. Die regionale EEG-Lechtal mit räumlicher Umsetzung im gesamten Talraum des Lechtals soll die gesamtheitliche Betrachtung von Energie- und Klimaschutzthemen, welche über die Gemeindegrenze hinaus gehen muss, stärken und den Grundgedanken des Planungsverbandes und der Klima- und Energiemodellregion fördern bzw. unterstützen.

Durch dieses Projekt soll gezeigt werden, dass selbst äußerst periphere Regionen große Zeichen setzen und wichtige Hebel in Richtung Energiewende setzen können.

Link zur Website der EEG-Lechtal eGen: https://eeg-lechtal.at/

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