Blog 4: Infoabend: Ein guter Plan – Klimaschutz und Energiewende vor Ort

KBU_logos_a2_roh_zw.indd

 

MIT EINEM GUTEN PLAN IN DIE GEMEINDERATSPERIODE

Land Tirol, Energie Tirol, Klimabündnis Tirol und Wasser Tirol unterstützen Gemeinden in Energie- und Klimaschutzfragen.

Die Energiewende und der Klimawandel zählen zu den größten Herausforderungen unserer Zeit. Dabei kommt den Tiroler Gemeinden eine zentrale Rolle zu. Wie diese einen guten Plan für die Zukunft schmieden, zeigen die Organisationen Energie Tirol, Wasser Tirol und Klimabündnis Tirol. Mit Unterstützung des Landes Tirol veranstalteten sie von 16. Mai bis 3. Juni 2022 fünf Infoabende unter dem Titel: „Ein guter Plan: Energiewende und Klimaschutz vor Ort“.

Am Dienstag, den 24. Mai 2022, waren sie zu Gast in Reutte. Rund 60 kürzlich gewählte GemeinderätInnen aus dem Außerfern wissen nun, wie sie Klimaschutzmaßnahmen vor Ort umsetzen können, um das Ziel TIROL 2050 energieautonom zu erreichen.

Die Teilnehmenden des Infoabends in Reutte erhielten grundlegende Informationen zu Klimawandel, CO2-Ausstoß und globaler Erwärmung. Auf eben diesen Erkenntnissen baut die Vision TIROL 2050 energieautonom auf. „Wir wollen verdeutlichen, dass Pessimismus uns lähmt und unsere ambitionierten energiepolitischen Ziele nur mit Hilfe eines lösungsorientierten Zukunftsoptimismus umsetzbar sind“, so Bruno Oberhuber, Geschäftsführer von Energie Tirol. Im Laufe des Programms wurden den Gemeinden konkrete Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt, wie diese Lösungen für die Zukunft aussehen. „Mit kleinen und großen Energiemaßnahmen tragen Gemeinden aktiv zur Erreichung von TIROL 2050 energieautonom bei und nehmen eine Schlüsselrolle auf dem Weg dorthin ein“, ergänzt Andrä Stigger, Geschäftsführer von Klimabündnis Tirol.

Ergebnis des Austauschs in Reutte war eine Vielzahl von Ideen und teilweise bereits konkreten Vorhaben in den Bereichen (Elektro-)Mobilität, Biomasse, Photovoltaik, Trinkwasserkraft und Förderungen. „Wir sind gespannt, was daraus entsteht und freuen uns schon auf die Umsetzung zahlreicher Klimaschutz- und Energieeffizienzmaßnahmen in den Gemeinden“, so Ruppert Ebenbichler, Geschäftsführer von Wasser Tirol. Er zeigt sich überzeugt, dass es in den Gemeinden zahlreiche Möglichkeiten zum Anpacken für Klimaschutz und Energieautonomie gibt. „Aus umgesetzten Projekten entsteht zudem immer wieder neue Motivation, sich für eine lebenswertere Gemeinde einzusetzen.“

Bei der Umsetzung stehen das Land Tirol, Energie Tirol, Klimabündnis Tirol und Wasser Tirol sowie regionale Ansprechpartner*innen, wie KEM-Manager Florian Strigl, den Gemeinden mit Rat und Tat zur Seite. Die Organisationen stellten ihre Serviceleistungen unter dem gemeinsamen Dach TIROL 2050 energieautonom vor – vom energieeffizienten Gemeindegebäude, über nachhaltige Beschaffung und Förderung klimafreundlicher Mobilität, bis hin zur Energieerzeugung mittels Trinkwasserkraftwerken.

VORZEIGEBEISPIELE AUS DEM AUßERFERN

Die Vorstellung einiger bereits umgesetzter Best-Practice Beispiele aus dem Bezirk Reutte sorgte für Inspiration bei den Teilnehmenden.

So berichtete Florian Klotz, Bürgermeister, Energiereferent und e5-Teamleiter in einer Person, wieso der Gemeinde Holzgau ein herausragender Gebäudestandard wichtig ist. Er präsentiere beispielgebend das Bauprojekt „Betreutes Wohnen Lechtal“ mit Baubeginn in diesem Jahr und einer Umsetzung im klimaaktiv Gold Standard.

Karl Heinz Weirather, Bürgermeister der Gemeinde Forchach, ist „Raus aus Öl und Gas“ für Gemeindegebäude ein großes Anliegen. Er erzählte von seinen Erfahrungen, wer und was für eine gelingende Umsetzung wichtig ist und über die gut funktionierende Biomasseanlage.

Armin Walch, Geschäftsführer der Burgenwelt Ehrenberg, berichtete von der erfolgreichen Erneuerung der Hülle der unter Denkmalschutz stehenden Burgruine Ehrenberg und der dadurch deutlichen Verbesserung des U-Wertes.
Ebenso konnten die Effizienz gesteigert und ein deutlicher Komfortgewinn für BesucherInnen erzielt werden.

Bildrecht: © Klimabündnis Tirol

Ein starkes Netzwerk für die Region: (von links) Lena Schröcker (REA), Tjark Duncker (Wasser Tirol), Silvia Hofer (REA), Felix Thalheim (Wasser Tirol), Maria Legner (Klimabündnis Tirol), Bruno Oberhuber und Barbara Erler-Klima (Energie Tirol), Rupert Ebenbichler (Wasser Tirol), Armin Walch (Burgenwelt Ehrenberg), Karl-Heinz Weirather (BM Forchach), Alexander Höfner (REA), Florian Klotz (BM Holzgau), Florian Strigl (KEM Naturparkregion Lechtal-Reutte), Andrä Stigger (Klimabündnis Tirol).

Blog 3: Exkursion zum Biomasse-Heizwerk in Berg bei Tannheim

Foto KEM
Foto KEM
Foto KEM
Foto KEM

Am 30.05.2022 fand eine Exkursion der KEM-Gemeinde Gramais zur Bionahwärmeanlage in Berg/Tannheim statt. Die Gemeindeführung und Bevölkerung von Gramais konnte sich so einen ersten Überblick über das Heizkraftwerk verschaffen sowie wertvolle Ratschläge rund um die Projektumsetzung von Markus Peintner, Obmann der Bionahwärme Berg, einholen.

Mit einem jährlichen Hackschnitzelbedarf von knapp 3.000 Schüttraummeter werden 28 AbnehmerInnen mit klimaneutraler Wärme versorgt. Dies entspricht einem jährlichen Öl-Äquivalent von mehr als 180.000 Liter Heizöl und einer jährlichen CO2-Einsparung von rund 463 Tonnen. Im zweiten Bauabschnitt sind weitere 14 AbnehmerInnen geplant.

Als nächste Schritte stehen in Gramais die Evaluierung innerhalb der Gemeinde und die Kontaktaufnahme mit Energie Tirol auf der Tagesordnung. Begleitet und unterstützt wird das Projekt vom KEM-Management.

Die Umstände zum Umstieg von fossilen Heizungsanlagen auf eine klimafitte Nahwärme sind aufgrund der aktuellen „Raus aus Öl und Gas“-Förderungen durch Land und Bund gerade so günstig wie noch nie im Bereich der privaten Haushalte und können bei niedrigen Einkommen bis zu 100 % betragen.

Der Ortsteil Berg geht somit zukunftsfit in die nächsten Jahrzehnte und Gramais möchte diesem Beispiel folgen.

Ein herzliches Dankeschön an Herrn Markus Peintner, der uns mit großer Gastfreundlichkeit empfing und uns bei jeglichen Fragen Rede und Antwort stand.

Blog 2: Erneuerbare Energiegemeinschaft in der KEM-Gemeinde Bach

FOTO KEM

Die im Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) umgesetzte EU-Richtlinie macht eine Umstrukturierung zur dezentrale Energieversorgung möglich.

Der Schlüssel für Dezentralisierung und Dekarbonisierung heißt Energiegemeinschaften. BürgerInnen können sich zu Energiegemeinschaften zusammenschließen und erstmals erneuerbare Energie, sowohl Strom als auch Wärme, über Grundstücksgrenzen hinweg gemeinschaftlich produzieren, speichern, verkaufen und verbrauchen. Einzelne kann Teil der Energiewende werden, diese aktiv mitgestalten und die regionale Wertschöpfung stärken.

Schritt für Schritt zur Energiegemeinschaft (EG):

  1. Erste Überlegungen bezüglich möglicher TeilnehmerInnen und der Balance zwischen Energieerzeugung und -verbrauch
  2. Konzepterstellung mit Art der Energiegemeinschaft und Festlegung der Organisationsform
  3. Formale Gründung (Genossenschaft, Verein, …)
  4. Registrierung der EG als Marktteilnehmer am Elektrizitätsmarkt
  5. Vereinbarungen zwischen EG und Netzbetreiber mit Teilnehmer- und Anteilszuordnung
  6. Zusatzvereinbarung zum bestehenden Netzzugangsvertrag
  7. Registrierung der EG im EDA-Anwenderportal

Die KEM-Gemeinden sehen sich hinsichtlich künftiger Energiegemeinschaften als Multiplikatoren und Informationsplattform, als Betreiber beziehungsweise Dienstleister und Initiatoren durch EG-Teilnehmer sowie -Gründer.

In der KEM-Gemeinde Bach wurde die regionale EEG-Lechtal eGen als Genossenschaft eingerichtet. In der bereits gegründeten Steuerungsgruppe befinden sich KEM-Gastronomie- und Hotelbetriebe sowie Private mit und ohne Photovoltaikanlagen. Unter den Gründungsmitgliedern (Steuerungsgruppe) befinden sich bereits der Bürgermeister und ein Gemeindevorstandsmitglied der Gemeinde Bach als Privatpersonen, welche dadurch bereits erste Erfahrungen rund um die Thematik der EEGs sammeln. In weiterer Folge wird die Eingliederung des kommunalen Trinkwasserkraftwerkes angestrebt. Die Gemeinde könnte den durch das Trinkwasser erzeugten Strom zu bewusstseinsbildenden Maßnahmen in die EEG einbringen, durch Aktionen umweltbewusste Betriebe und Lebensstile fördern und die volatile Sonnenenergie ausgleichen.

Für alle Beteiligten der EEG-Lechtal steht der Aspekt der Nachhaltigkeit und des grünen Gedankens im Vordergrund. Aufgrund dessen befinden sich, trotz der aktuellen Einspeisevergütung/-tarife, auch Private und Betriebe mit eigenen Photovoltaikanlagen als Energie-Einspeiser unter den EEG-Mitgliedern. Dadurch können diese aus erster Hand und mit Unterstützung des KEM-Managers Florian Strigl der KEM Naturparkregion Lechtal-Reutte, welche 2021 ins Leben gerufen wurde, dem Gemeinderat über die EEG berichten. Zusätzlich sei erwähnt, dass bereits enger Austausch zwischen den zuständigen regionalen und überregionalen PartnerInnen und der EEG-Steuerungsgruppe stattgefunden hat und weiterhin besteht. Dazu zählen die VertreterInnen der Energie Tirol, dem Elektrizitätswerke Reutte und dem KEM-Management. Deshalb kann schon jetzt auf ein tatkräftiges Netzwerk an ExpertInnen zurückgegriffen werden.

FOTO KEM
Tabelle KEM

Die EEG-Lechtal will als eine der ersten regionalen EEGs Österreichs durch Eingliederung eines kommunalen Trinkwasserkraftwerkes mit einer Jahresstromerzeugung von über 200 Haushalten die Vorreiterrolle mit großem Innovationscharakter einnehmen. Die regionale EEG-Lechtal mit räumlicher Umsetzung im gesamten Talraum des Lechtals soll die gesamtheitliche Betrachtung von Energie- und Klimaschutzthemen, welche über die Gemeindegrenze hinaus gehen muss, stärken und den Grundgedanken des Planungsverbandes und der Klima- und Energiemodellregion fördern bzw. unterstützen.

Durch dieses Projekt soll gezeigt werden, dass selbst äußerst periphere Regionen große Zeichen setzen und wichtige Hebel in Richtung Energiewende setzen können.

Link zur Website der EEG-Lechtal eGen: https://eeg-lechtal.at/

Blog 1: KEM-Gemeinschaftsstand auf der Wirtschaftsmeile Reutte 2022

FOTO KEM

Am 1.-3. Juli 2022 findet auf dem Messeareal im ehemaligen RTW-Gelände in Reutte die 5. Wirtschaftsmeile im Außerfern statt. Unter dem Motto „Klima, Energie und Kreislaufwirtschaft“ wird von der KEM in Zusammenarbeit mit der Regionalentwicklung Außerfern ein Gemeinschaftsstand organisiert und betrieben. Zahlreiche, gemeinwohlorientierte Organisationen und Beratungseinrichtungen werden sich daran beteiligen und gemeinsam ein spannendes Programm für alle Altersgruppen gestalten. Abwechslungsreiches Kinderprogramm, Energieberatungsstände und ein attraktives Gewinnspiel zählen unter anderem zu den Highlights.

Insbesondere durch die sich immer stärker bemerkbar machende Klimaerwärmung (auch im Außerfern) und dem Ukraine-Krieg steigt das Interesse an Klima- und Energiethemen in der regionalen Bevölkerung. Der Wunsch nach Beratung und aktiven Umsetzungsmaßnahmen wächst. Nutzen Sie die Möglichkeit zum Meinungsaustausch mit den ExpertenInnen innerhalb und außerhalb der Region rund um die Energieabhängigkeit.

Zusätzlich wird auf dem Messestand das brandneue Klimahandbuch zu Klima- und Energiethemen, der Mobilität und Kreislaufwirtschaft ausgehändigt. Ein MUSS für alle BürgerInnen, die aktiv den Klimaschutz und die Energiewende vorantreiben wollen, um gemeinsam ein zukunftsfittes und enkeltaugliches Außerfern mitzugestalten.

Wir freuen uns nach den Einschränkungen des öffentlichen Lebens auf ein großes und umfassendes Publikum aus dem gesamten Außerfern sowie dem benachbarten Allgäu.

Voraussichtliche AusstellerInnen und Stände:

  • Regionalentwicklung Außerfern
  • Werkhaus
  • Energie Tirol
  • Klimabündnis Tirol
  • Walderlebniszentrum
  • Büchereien
  • Issba
  • Noamol

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!